Freiburg Citytrip
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Freiburg: Ganz schön grün hier…

 

1.800 Sonnenstunden pro Jahr! Nirgendwo im Land lacht die Sonne so häufig wie in Freiburg. Kein Wunder, dass Solarenergie hier so beliebt ist. Aber nicht nur das: Freiburg heimst einen Preis nach dem anderen für seine Erfolge in puncto Nachhaltigkeit ein. Ein idealer Startpunkt für unsere neue Reihe „Green City Trip“.

Freiburg Solartower

© SAG-Solarstrom

Freiburg hat sich Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben. Das sieht man bereits bei der Ankunft, sofern man umweltschonend mit der Bahn anreist: Der Solartower am Hauptbahnhof ist nach dem Münster das zweitgrößte Gebäude der Stadt. Sechzig Meter reckt sich die Solaranlage in den meist sonnigen Himmel hinauf. Die Südfassade ist überwiegend mit Solarzellen bedeckt und produziert jährlich 24.000 kWh Strom, die überwiegend in das Stromnetz eingespeist werden.

Der Solartower ist nicht das einzige Projekt dieser Art. Freiburg hat sich schon seit den frühen 1990er Jahren ehrgeizige Klimaziele gesteckt und viele Maßnahmen ergriffen. Darunter sind einige preisgekrönte Pionierprojekte:

  • das erste Fußballstadion der Welt mit einer Solaranlage
  • das weltweit erste Passivhochhaus
  • die Solarsiedlung des Architekten Rolf Disch
  • das „Heliotrop“, ein Plusenergiehaus, das mittels Drehmechanismus der Sonne folgt

Sightseeing in Freiburg: Natürlich mit dem Fahrrad

Freiburg mit dem Fahrrad

© FWTM/Schoenen

Entlang einer etwa 20 Kilometer langen Fahrrad-Route können Besucher eine Vielzahl der nachhaltigen Orte und Projekte erkunden. Die Strecke ist sehr abwechslungsreich: Sie führt an dem Flüsschen Dreisam entlang, aber auch durch Wiesen und Wälder. Unterwegs kann man Wasserkraftanlagen bestaunen, ebenso wie das Stadion und den umtriebigen Münstermarkt mit seinen vielen regionalen Spezialitäten und Bio-Produkten.

 

Ganz im Süden führt die Radstrecke in das Quartier Vauban. Der familienfreundliche Stadtteil wurde neugeschaffen. Alle Gebäude sind mit Niedrigenergie- oder Passivbauweise errichtet worden. Überall sieht man Solarzellen auf den Dächern der bunten Häuser. Die Anwohner verzichten zu weiten Teilen auf das Auto und gestalten ihr Viertel mit hohem Einsatz. Bürgerengagement wird großgeschrieben.

 

© FWTM/Schoenen

Hoteltipp: Wer einen grünen City-Trip nach Freiburg plant, sollte sich unbedingt das Green City Hotel in Vauban ansehen. Das 3-Sterne-Haus ist ein Integrationsunternehmen, in dem Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam arbeiten. Das Gebäude erfüllt höchste energetische Standards und bedient sich dabei nicht nur neuster Technik, sondern auch alter Tricks. An dem architektonisch ansprechenden Haus wachsen nämlich Kletterpflanzen empor, die die Temperatur natürlich regulieren.

 

Heliotrop & Ökostation: Freiburg macht Umweltschutz erlebbar

Nicht weit davon liegt das Heliotrop. Das innovative Gebäude gewinnt dank Solarzellen etwa das Dreifache seines Verbrauches. Der Clou: Es dreht sich mit der Sonne. So kann besonders viel Energie eingefangen werden. An heißen Tagen sorgt der Mechanismus außerdem für angenehmen Schatten.

Ein weiteres Highlight für Umweltinteressierte ist die Ökostation. Das architektonisch ungewöhnliche Bildungszentrum liegt allerdings fernab der Radstrecke am Seepark im Norden der Stadt. Hier gibt es viele interessante Veranstaltungen rund um nachhaltige Entwicklung. Das Gartengelände und der Biogarten machen die Ökostation zudem zu einer grünen Oase, die immer einen Abstecher wert ist.

Freiburg will 2050 klimaneutral sein

Freiburg

© FWTM/Schoenen

Auch wer sich nicht gezielt auf die Reise macht, die nachhaltigen Pilotprojekte Freiburgs aufzuspüren, wird Umweltschutz und Nachhaltigkeit bei einem Citytrip spüren. Wer sich beispielsweise bei einem Bummel durch die hübsche Freiburger Altstadt mit den „Bächle“ einen Kaffee zum Mitnehmen holt, kann diesen in vielen Cafés in einem Mehrwegbecher bekommen. Das Pfand beträgt nur einen Euro. Die leeren Becher nehmen alle Geschäft zurück, die sich der Aktion angeschlossen haben.

Die vielen kleinen und großen Maßnahmen greifen: Von 1992 bis 2012 haben die Freiburger die CO2-Emissionen pro Kopf um fast 30 Prozent reduziert. Ökostrom gilt schon seit 2011 als Standard für private Haushalte. Aber auch die Kommune macht mit: Die Hälfte des städtischen Stromverbrauches kommt aus Kraft-Wärme-Kopplung. Der Anteil des Atomstroms konnte von 60 auf unter fünf Prozent gebracht werden. Bis 2050 möchte Freiburg sich zu 100 Prozent aus regenerativen Energien versorgen und sogar klimaneutral sein.

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2 Kommentare

Jörn van Borrelsen

Ist schon eine tolle Stadt. Ich wünschte viele weitere Städte in Deutschland würden sich daran ein Beispiel nehmen. Wie weit ist denn euer Remscheid?

21 grad Redaktion

Hallo Jörg,

vielen Dank für Deinen Kommentar.

Remscheid ist leider noch nicht so weit, wie Freiburg. Wir werden aber über zukünftige Projekte aus Remscheid berichten.

Viele Grüße
Dein 21 grad Team

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