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Neue 21 grad-Serie: Lesenswert!

 

Tageszeitungen, Social Media, Blogs & Co.: Jeden Tag lesen wir verschiedene Artikel und Beiträge, entdecken neue Themen, finden interessante Impulse. Und häufig nehmen wir uns vor: Das muss ich unbedingt noch lesen! Doch oft fehlt die Zeit. Wir wollen das ändern…

…und stellen euch künftig in loser Folge interessante Fundstücke aus der Medienwelt vor: kurz zusammengefasst mit den wichtigsten Infos und Fakten. Dabei rücken wir Themen und Beiträge in den Fokus, die uns zum Nachdenken anregen, uns auf neue Ideen bringen – oder die eben einfach nur „Lesenswert!“ sind. Folge 1: „Ganz junges Gemüse“ – über die Idee, wieder mehr Schulgärten einzuführen. Gefunden auf www.zeit.de.

Worum geht’s?

Dass Kinder sich immer mehr von der Natur entfremden, ist (leider) inzwischen eine gängige These. Aber fest steht laut der Autorin Christiane Grefe: „Selbst Menschen mit durchdigitalisiertem Alltag bleiben von der Natur abhängig.“ Und genau hier setzt das Konzept von Schulgärten an, das bei dem Nachwuchs die Wertschätzung für Landwirtschaft und Lebensmittel fördern will. Denn, nein: Obst und Gemüse wachsen nicht in einer Fabrik. Wer selbst schon mal Kartoffeln gesät und Kohlrabi gezüchtet hat, „der schmeißt nicht mehr so schnell was weg. Und der wird auch mal neugierig auf Staudensellerie und Feuermangold, Pastinake und Schwarzkohl; die ganze gesunde Welt jenseits des Einzelblattes Eisbergsalat auf dem Burger, das zu Hause neben Tomate und Möhre oft schon das gesamte Gemüsespektrum abdeckt“, so die Autorin. Mit anderen Worten: Gartenarbeit in Schulen wirkt nachhaltig.

Drei interessante Fakten:

  1. In der DDR stand das Gärtnern auf dem Lehrplan. Die Schüler sollten für Ernteeinsätze gerüstet werden, zudem wollte man das Interesse an den Naturwissenschaften wecken. Nach der Wende wurden die zwei Regelstunden Gartenarbeit abgeschafft.
  2. Nur in Thüringen blieb die schulische Ackerarbeit in den Bildungsplänen für die Klassen 1 bis 4 bis heute erhalten. Möglich machten dies „streitbare Bürger mit dem Rückhalt der damaligen CDU-Kultusministerin Christine Lieberknecht“.
  3. Schulgartenpädagogik kommt in der Lehrerausbildung praktisch nicht vor. Das Thema lastet einzig auf den Schultern von engagierten Lehrern.

Wer mehr erfahren möchte, kann auf www.gemueseackerdemie.de lesen, wie ein gemeinnütziger Verein es schafft, mehr Ackerarbeit in Schulen und Kitas zu etablieren.

Was meint ihr?

Trägt ein Schulgarten tatsächlich dazu bei, dass Kinder heutzutage achtsamer mit Lebensmitteln umgehen? Oder haltet ihr schulische Gartenarbeit für wenig sinnvoll? Und wenn ja: warum? Lasst uns gerne in den Kommentaren wissen, wie ihr zum Thema steht.

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2 Kommentare

Sabine

Ich weiß nicht, ob ein Schulgarten wirklich das Problem löst, dass unsere Bildungspläne einfach grundlegend reformiert gehören. Wir haben die Schulzeit verkürzt, aber die Bildungspläne nicht angepasset. Vielleicht müsste man mal grundlegender darüber nachdenken, wie zeitgemäß unsere Lehrpläne noch sind. Vielleicht kommt dann auch ein Schulgarten vor.

21 grad Redaktion

Hallo Sabine,

danke für Deinen Beitrag. Bist Du denn der Meinung, dass das Thema Klimaschutz bei einer grundlegenden Überarbeitung entsprechende Berücksichtung finden sollte oder siehst Du die Priorität eher bei anderen Themen?

Liebe Grüße
Dein 21 grad Team

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