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Bio statt Billy: Was können Bio-Möbel? (Artikel 3/3)

 

Im Supermarkt sind Bioprodukte längst zum Standardsortiment geworden. Auch über Öko-Strom wird in jeder Kneipe diskutiert. Aber Bio-Möbel fristen ein Schattendasein. Dabei ist ein Fünftel der weltweiten Treibhausgasemissionen auf die Vernichtung von Wäldern zurückzuführen – vorrangig für Möbel.

In Deutschland landen jedes Jahr etwa 7 Tonnen Möbel als Sperrmüll in den Recyclingstellen. Möbel sind günstig geworden und darum gönnt man sich schneller ein neues Regal als früher. Da die meisten Möbel nach wie vor aus Holz hergestellt werden, müssen dafür ständig Bäume gefällt werden. Da kommt einiges zusammen: Rund 13 Millionen Hektar Waldflächen werden weltweit pro Jahr für die kommerzielle Nutzung abgeholzt. Zwar sind viele Menschen bei dem Thema Tropenholz etwa sensibler geworden, dennoch fallen auch in den Regenwäldern weiterhin die Bäume reihenweise.

Schadet die Möbelproduktion der Umwelt?

Abgesehen davon, dass zahllose Tieren und Pflanzen ihren Lebensraum verlieren, wirkt sich das Abholzen negativ auf unsere Energiebilanz aus. Denn beim Abholzen wird CO2 freigesetzt, das eigentlich in der Biomasse, also im Baum, gebunden ist. Hinzu kommt, dass viele Möbel längst nicht mehr ausschließlich aus Holz bestehen. Ihnen werden verschiedene Substanzen beigemischt, darunter Kunststoffe, Leim und Lacke. Diese können mitunter sogar gesundheitsschädlich sein.

Quelle: unsplash.comBio-Möbel: Schick und schadstoffarm

Es lohnt sich daher, beim Möbelkauf auf nachhaltige Produkte zu achten. Besonders dann, wenn Kinder im Haushalt leben. Aber auch Freunde des guten Stils brauchen keinen Bogen mehr um Bio-Möbel zu machen. Denn die nachhaltigen Alternativen haben längst nicht mehr den Charme eines Schulpults, sondern haben sich zu echten Designerstücken gemausert. Außerdem hat man sehr lange Freude daran.

Nachhaltige Möbel zu kaufen ist nicht schwierig. Man muss lediglich ein paar Fragen stellen:

Was steckt in dem Möbelstück?

Viele Möbel sind Schadstoffschleudern. Gewisse Zusätze können sogar gesundheitsschädlich sein oder Allergien auslösen. Versuchen Sie Möbel mit Formaldehyd oder Phenolen zu vermeiden. Inhaltsstoffe wie Lindan, TBTO, Dioxine oder PCP stehen sogar unter dem Verdacht Krebs zu begünstigen und das Erbgut zu verändern.

Quelle: unsplash.comIst das Produkt sortenrein?

Bio-Möbel sind immer aus nachwachsenden Rohstoffen. Dazu gehören Holz, Wolle oder Baumwolle. Je weniger Materialien für ein Möbelstück verwendet wurden, desto besser lässt es sich später recyceln. Massivholz punktet zwar mit Langlebigkeit, aber dafür sind Massivholzmöbel sehr schwer und verbrauchen viele Ressourcen.

Wurden Teakhölzer verwendet?

Zum Schutz der Regenwälder sollten Sie Tropenhölzer links liegen lassen. Für viele Möbel sind auch heimische Holzarten schön. Außerdem können Sie davon ausgehen, dass die Transportwege kurz waren – das reduziert Ihren CO2-Fußabdruck.

Zu den heimischen Holzarten gehören:

  • Buche
  • Ahorn
  • Esche
  • Eiche
  • Kirsche
  • Birke

Die wichtigsten Siegel für Bio-Möbel

Genauso wie im Lebensmittel-Bereich gibt es für Möbel allerlei Siegel. Werfen Sie darum einen Blick auf das Etikett. Denn die Bio-Siegel garantieren Ihnen ein nachhaltiges Möbelstück.

Die wichtigsten Siegel:

Das FSC-Siegel des Forest Stewardship Council (FSC) garantiert, dass das Holz von nachhaltig bewirtschafteten Plantagen stammt. Hier werden zwar auch Tropenhölzer verwendet, sie stammen aber aus Wäldern, die umweltgerecht und sozial verträglich geführt werden.

Möbel, die den Blauen Engel tragen, sind weitgehend frei von Schadstoffen wie Lösungsmitteln, Formaldehyd und Weichmachern. Außerdem wird geprüft, ob das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft kommt.

Das Gütesiegel ÖkoControl findet man häufig in Einrichtungshäusern, die auf Bio-Möbel spezialisiert sind. Denn das Siegel wird von den
Mitgliedern des Europäischen Verbandes ökologischer Möbelhäuser vergeben. Die Messlatte liegt sehr hoch, die Kriterien gehen weit über gesetzliche Vorschriften hinaus. Ein hoher ökologischer Standard wird garantiert, ebenso eine größtmögliche Schadstofffreiheit.

Tipp: Lacke vermeiden

Gerade in Lacken versteckt sich übrigens so mancher unangenehme Zusatzstoff. Ziehen Sie unbehandelte oder geölte Möbel den lackierten vor. Wenn Sie möchten, können Sie das neue Stück zuhause noch streichen, um es vor Hitze oder Feuchtigkeit zu schützen. Dafür gibt es gesunde Naturfarben zu kaufen, die nicht teuer sein müssen. Und ein individueller Anstrich gibt den eigenen vier Wänden sicher etwas Besonderes.

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